Faltraderfahrung

Man muss schon eine ordentliche Meise haben dachte ich, als ich das geborgte Faltrad, nach dem Totalschaden meines geliebten Cruisers  ,,Störtebeker", aus dem Transporter zog. Meine Frau sah mich mit ebenso fragwürdigen Blicken an. Gestern noch mit dem schicken Custom-Cruiser unterwegs und dann das? Schön ist nun wirklich anders. 🤣

Eine Woche Fahrradurlaub stand noch bevor, bei bestem Wetter im Cuxhavener-Nordsee-Fahrrad-Paradies. Wir einigten uns darauf, besser ein Faltrad als gar kein Bike und so nahmen wir die Herausforderung an. Das Testrad war ein Riese & Müller Birdy aus dem geilsten Fahrradladen unserer Region. Ich hatte es eigentlich nur für den Notfall mitgenommen UND... weil es noch in den bereits überfüllten Transporter gepasst hat.

16 Zoll Laufräder, vollgefedert, Nabendynamo mit LED Beleuchtung und einem Gepäckträger. Es musste unsere Badesachen schleppen, meinen Rucksack und mich sowieso, kleinere Einkäufe, die Decke für den Strand und die Kameraausrüstung. Ich hab tatsächlich noch nie auf so einem Ding gesessen. Eines vorweg, es gab keinen einzigen Ausfall auf all den 250 Kilometern. 

Lediglich das ständige Aufsetzen des Schaltwerkkäfigs wenn man in eine Rechtskurve einbog, trübte die Stimmung hin und wieder. Bei einem Preis von UVP 2799€ könnte dieses nervige Aufsetzen ein Argument gegen den Kauf des sonst so liebenswerten Fahrrades sein. Ich möchte noch erwähnen, dass das zulässige Gesamtgewicht, auch mit Ausrüstung nicht überschritten wurde! 

Mein Fazit: Das Birdy hat in der ganzen Testphase eine ordentliche Performance abgeliefert. Ehrlich gesagt, waren wir teilweise so flott unterwegs, das wir die vor uns herfahrenden E-Bikes und deren oft so störrischen Besitzern, mit den noch viel störrischeren Blicken, beiseite schieben mussten. Nach einiger Zeit hatte ich auch das Aufsetzen des Schaltwerkes im Griff und schaltete bei Bergabfahrten einfach auf die großen Ritzel hinauf. Durch seine Vollfederung hat man auch im Schotter immer Kontakt zum Boden sowie ein angenehmes Fahrgefühl. Empfehlen würde ich dennoch eher die Variante mit Nabenschaltung oder Rohloff! 

Nach einer Woche Klapprad weiss ich nun, dass auch dieses Nischenprodukt viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Ich möchte sogar behaupten, dass solch ein Produkt nicht nur was für den urbanen Verkehr oder all die Großstädter da draußen ist. 

Der Beweis dafür muss aber erst noch erbracht werden. 

Vielleicht sogar bei Ritzelzeit?

Lasst Euch überraschen!

Euer Alf von Ritzelzeit

P.S. So sei auch hier erwähnt, dieser Test war unabhängig und spiegelt nur mein eigenes Empfinden wieder. Unter dem Label ,,Faltrad" geht die Reportage weiter....