Trans Mansfeld 5 - Lass die Dinge ruhen

Der heutige Tag meiner Expedition durchs Mansfelder Land, führte mich an einen wunderschönen Ort, welcher emotional und hoffnungslos zurückgelassen wurde. Früher gab es hier Gaststätten, ein Ferienlager,  Bungalows für den FDGB Sommerurlaub und sogar eine Freilichtbühne mit angrenzender Taverne, in der man sich mal so richtig den Helm verbiegen konnte.
Eine eigene Bahnstation sorgte einst für den An- bzw. Abtransport der Sommergäste. Es war ein Kleinod der damaligen DDR. 
Heute mag man meinen, dass die einzigste Zeitzeugen, die zurückgelassenen Tiere auf dem Spielplatz sind, welche traurig in eine trostlose Zukunft schauen. Gemäuer zerfallen, Bäume und Sträucher nutzen jeden Spalt, um dieses einst so stolze Areal, genauso vergessen zu machen, wie es die Menschen ohnehin schon taten. Jetzt holt es sich die Natur zurück! 
Nehmt es mir nicht für übel, wenn ich diesen Ort hier nicht preisgebe. Lost Places leben nicht unbedingt davon, noch mehr Menschen anzuziehen. 
Manchmal ist es eben auch besser, etwas Ruhen zu lassen. 
Die Eindrücke beschäftigten mich noch eine ganze Weile während meiner heutigen Tour. 
Ich stellte mir immer wieder die Frage,, was bleibt letztendlich übrig von all dem, was wir heute tun und lassen"? Wir wissen doch alle, wie vergänglich das Leben ist und wie wichtig es ist, kostbare Momente zu erleben, welche uns Kraft und Hoffnung schenken, wie auch immer sie aussehen mögen... 
So ließ ich mit jedem Kilometer die Gedanken zurück, so wie es eben ein Landstreicher tut, der immer schon mit dem Kopf bei seiner nächsten Herausforderung ist. 
Die fünfte Trans Mansfeld wird irgendwann als Film auf dem Ritzelzeit YouTube Kanal zu finden sein. Dort werdet Ihr nicht nur die Eindrücke und Bilder vom heutigen Lost Place sehen, sondern auch wundervolle Ausblicke, Highlights und gaaaanz viel Gefluche der heutigen Etappe. Eines vorweg, der heutige Tag stellt wirklich alles bisher dagewesene in den Schatten. 
Morgen früh biege ich dann ab in Richtung Heimat, dann geht es immer westwärts mit hoffentlich viel Ostwind im Rücken! 

P. S. ein runtergekommenes Pony im Ritzelzeit Blog, DAS gab es wirklich noch nicht. 

Dieser Beitrag ploppt hinaus per ritzel-direct aus dem heutigen Trans Mansfeld Basislager, einem Pilgerzimmer in einem Kloster ohne Fernseher und WLAN. 

Das hat schon was... 

Euer Alf von Ritzelzeit 


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