Wenn wir geahnt hätten was uns an diesem Tag erwartet, wäre die Planung unserer Route definitiv anders verlaufen. Eigentlich wollten wir ganz entspannt Ostfehmarn erkunden, draus geworden ist eine Offroad Tour entlang der Fehmarner Steilküsten. Es gibt tatsächlich schlimmeres, denn da wo wir lang gefahren sind waren wir frei von Touristen, ganz allein in unberührte Natur.
Aber langsam ... wir starten jetzt erst einmal in Burg, unserem Ausgangsort. Im Hafen machten wir nach sage und schreibe EINEN Kilometer unsere erste Pause, weil direkt im Hafen ein Musiker zum Verweilen einlud. Das war Urlaub pur! Ein kleiner Hafen, singende Möwen, das erste Bier am Morgen und wundervolle Musik in prächtiger Kulisse. Schon vergessen, auf Fehmarn spielt Zeit ja bekanntlich keine Rolle?
Auf einer neu angelegten Fahrrad-Trasse ging es anschließend nach Burgtiefe zum Yachthafen. Um den Yachthafen herum, befand sich eine künstlich angelegte Touristenstadt mit mächtigen Hochhäusern, Hotels und einem wunderschönen Sandstrand. Da wir bekanntlich eher unsere Ruhe suchen, fuhren wir nach einem großen Cappuccino gleich weiter in Richtung Steilküste. Irgendwann waren wir dann alleine und aus dem gut ausgebauten Radweg unter uns, wurde ein Kilometerlanger Singletrail über Stock und Stein entlang der Steilküste.
Unser Tagesziel war wieder ein Leuchtturm, diesmal in Staberhuk. Ich war wirklich sehr dankbar, dass wir an diesem Tag keinen einzigen Plattfuß gefahren haben. Die Dornen hätten locker dafür sorgen können. Hin und wieder konnte man von der Steilküste runter an die Ostsee klettern, um dort entweder faul auf einem großen Stein zu liegen oder um mit den Füßen im Wasser für Abkühlung zu sorgen.
Gegen frühen Nachmittag erreichten wir den 1903 erbauten Leuchtturm in Staberhuk. Zusammen mit dem Leuchtturm in Flügge, markiert er den Fahrweg im Fehmarnsund. Leider konnte man auch diesen Leuchtturm nicht besichtigen. So ging es wenig später weiter, diesmal auf asphaltierten Radwegen, zum nächsten Tageshöhepunkt, dem Steilküsten-Badestrand in der Nähe von Katharienenhof. Auch hier waren wir bis auf wenige verliebte Touristen, gaaaaaaanz allein.
Hier saßen wir nun, verpflegten uns aus den Packtaschen mit Eiskaffee, Kuchen und Keksen und starrten hinaus aufs Meer. Hin und wieder war Füße baden und Muscheln sammeln angesagt, bis irgendwann die Sonne hinter der Steilküste verschwand. Achja es war ja Spätsommer, so wurde es auch gleich kühl und wir sattelten unsere Rösser für die Heimfahrt.
Nette Menschen am Wegesrand, Felder, Wälder und kaum befahrene Landstraßen säumten unseren Weg bis wir irgendwann, bei rotem Himmel der Abendsonne an unserem Ausgangsort in Burg auf Fehmarn ankamen. Wieder ein Tag, wie er besser nicht hätte sein können. Fehmarn ist tatsächlich ...jede Minute wert.
Kleine Statistik: Die Ostroute betrug ca. 30 Kilometer, auf zum großen Teil unbefestigten Wegen. Ein Mountainbike wäre hier sicherlich die beste Wahl. Auch das Mitführen von Packtaschen oder Rucksack mit ein wenig Verpflegung ist ratsam. In diesem Teil von Fehmarn gibt es kaum bis gar keine gastronomischen Einrichtungen oder Einkaufsmöglichkeiten, zumindest das was wir aus unserer Erfahrung beurteilen können.
Demnächst gibt es dann noch einen kleinen Bericht von der Nordroute unserer Fehmarn Expedition. Wenn es Euch gefallen hat, schaut doch einfach wieder hier vorbei. Ich würde mich freuen...
Eine angenehme Woche wünscht
Euer Alf von Ritzelzeit
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