Man erntet wie immer fragende Blicke von den Lagerfeuer Teilnehmern, warum und weshalb man sowas macht. Ich zeigte auf den Mond und sagte ,,genau deshalb" !
Und plötzlich kommt ein Nicken und der Satz ,,ja sowas muss ich auch unbedingt mal machen".
Ehrlich gesagt war es bei mir an diesem Wochenende tatsächlich eine zeitliche Geschichte. Samstagvormittag arbeitete ich so wie immer im Radladen und machte Menschen glücklich, der Nachmittag war mit diversen Baumaßnahmen daheim bereits verplant und der Sonntag galt der Familie. Also blieb nur die Nacht!
Ich würde jedoch auch lügen, wenn ich sagen würde, dass mich ein Nightride nicht auch reizen würde. Tatsächlich liebe ich es, durch die Nacht zu fahren!
Die Hinfahrt verlief querfeldein stetig bergauf. Zum ersten mal mit Mr.Shumway, meinem selbstaufgebauten Surly Disctrucker Langstreckenrad, welches den Charme der 70er Jahre besitzt, damals als Randonneure noch zum Straßenbild gehörten.
Jede einzelne Schraube, jeden Bowdenzug, jedes Bauteil habe ich hingabevoll an diesem Bike verbaut und mir selbst ausgesucht! Es sind nur Teile verbaut, welche ich fast überall auf der Welt austauschen kann. Ein Mix aus altmodisch und modern,
jedoch in Funktion perfekt.
Mr.Shumway ist für mich zu einer Art Kunstwerk geworden, ein Rad ganz nach meinen Vorstellungen und hoffentlich werde ich mit ihm noch viele geile Stunden teilen.
Um Mitternacht sattelte ich meinen treuen Begleiter und brach die Heimreise an!
Die Beine etwas schwer und die Müdigkeit tat ebenfalls ihr übriges.
Am Tagesende sollten es 90 Kilometer und etliche Höhenmeter sein.
Zuerst ging es steil bergab und ich wurde wieder munter. Der XT Nabendynamo und die Busch & Müller Beleuchtung ließen den Wald hell erleuchten. Ich war begeistert!
Auch das war eine gute Wahl für Mr.Shumway.
Da weit und breit kein Auto zu sehen war, machte ich mich auf der Bundesstraße so richtig fett! Nach 20 km Dunkelwald erreichte ich rasend schnell die Kreisstadt und rollte ebenfalls auf der Hauptverkehrsstraße gen Innenstadt. Da überall gebaut wird, musste ich auf einen Gehweg ausweichen, wo einige hundert Meter weiter, Menschen den Bürgersteig eines Imbisses zum Biergarten umfunktioniert hatten. Sie feierten nach erst ängstlichen Blicken, meine Busch und Müller Lichtanlage. Einige sprangen sogar auf und dachten da kommt ein LKW den Bürgersteig entlang.
Nach einem netten nächtlichen Fahrradbeleuchtungserfahrungsaustausch (was für ein Wort) rollten Mr.Shumwy und ich die restlichen Kilometer direkt ins Bett.
Mein Fazit - die Nacht und eine gute Lichtanlage sind immer ein Argument die Seele beim Nightride baumeln zu lassen!
Euch allen wie immer eine angenehme Woche wünscht ...
ALF von Ritzelzeit
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